"Musikalische Misogynie" A German transcription of the West German State Radio interview
of the Vienna Philharmonic. as transcribed by Regina Himmelbauer
"Musikalische
Misogynie" (Interview Text auf Deutsche!)
(WDR - Radio 5, Musikpassagen; 10.05
Uhr, 13. Februar 1996) This is the German transcript of
a segment from a one hour broadcast made by the West German State Radio at
10:05am, Feb. 13, 1996 entitled "Musikalische Misogynie"
“Musical Misogyny.”] The first half
was devoted to the Vienna Philharmonic, an orchestra that categorically
forbids membership to women and non-whites.
In interviews for this program they elaborate on their belief that
ethnic and gender uniformity create aesthetic superiority in orchestras. Five people were interviewed:
All the interviews were recorded and edited
for broadcast. The interviewer’s
questions were generally not included.
Any statements in italics are my own editorial comments. The interview: Zehetner (Philh.): Es gibt
vielleicht schon eine gemeinsame Kampfdevise, einen Schlachtruf sozusagen,
und das ist die kuenstlerische Qualitaet, dass man musikalisch
Spitzenleistungen bringen will und die auch in der Welt verkaufen will und
jedes andere Interesse, eben auch private Interessen, stehen hinter dem
zurueck. Roland Girtler
(Wiener Soziologe): Die Musik ist ja was besonderes, ist ja ein tiefes
Wissen mit der Musik verknuepft, etwas, das auch mit Magie zu tun hat. Ich
glaube eben, dass viele Maennerbuende in dieser Richtung auch zu deuten sind,
dass sie hier so Geheimnisse tragen, die etwas mit Musik oder mit Ton zu tun
haben, bei den Australiern die Schwirrhoelzer, oder auch in der indischen
Kultur sind es Maenner, die bestimmte Instrumente spielen, nicht die Frau.
Jeder Wissenschaftler muss einmal erfinden, da habe ich den Ausdruck erfunden:
"Der Mensch als 'animal ambitiosum', der Mensch als Wesen, das nach
Noblesse strebt, das nach Beifall heischt, das besser sein will. So ist es
bei den Philharmonkern auch: Die Philharmoniker als solche wollen gut sein
und auch innerhalb dieser Gruppen gibt es wieder kleine Gruppen, die sich
wieder absondern. Das ist aber ueberall. Das ist ja doch das spannende, das
ist ja nichts Schlechtes. Das aergert die anderen wieder. (Ed. Note: The
Vienna Staatsoper Orcehstra/Vienna Philharmonic performs approximately 300
operas per year, and 80 symphony concerts.
The orchestra has 149 members who divide the work. In spite of continuing protest for four
years no women have been allowed membership except for harpists. Among other reasons, it is felt that women
take too much sick leave, and thus make dividing the symphonic work
difficult. Pregnancy leave is the
principle issue. For further details
see my article “A Difficult Birth.”) Wolfgang Schuster (ueber Dienste):
Also eine Doppelbelastung - man kann natuerlich sagen, selbstverstaendlich
koennten Frauen das auch. Sie koennen es auch ganz sicher. Es ist nur die
Frage, nimmt man Frauen, wie manche Orchester, in Feigenblattfunktionen an
hinteren Pulten, wo sie im Falle von Karenz leicht zu ersetzen sind oder gibt
man ihnen die vollen Rechte, dann muss man
selbstverstaendlich akzeptieren, dass auch einmal in einem der weltbesten
Orchester der erste Platz einmal nicht... Man kann ja nicht nachbesetzen,
wenn ein erster Floetist in Karenz ginge, was ja ihr gutes Recht ist,
natuerlich, so waere es natuerlich nicht ganz einfach, ploetzlich einen
ersten Floetisten aus dem Hut zu ziehen. Elke
Mascha-Blankenburg (Koelner Chorleiterin und Dirigentin): Zum einen
faellt mir ein, seit 1976 bei den Sinfonieorchestern, die ich besuche, die
Maenner und die Frauen zum Beispiel zaehle; 76/78 war das 10%, und nach 20
Jahren sind es 15% in des Bundesdeutschen Orchestern, also eine ganz minimale
Steigerung hat da stattgefunden nur. Und wenn man dann bedenkt, das 50% der
Musikhochschulen weibliche Examenskandidatinnen bzw. Absolventinnen in die
Musikwelt entlassen, aber nur 15% in den Orchestern sitzen, liegt nahe, dass
man sich denken kann, wo die Frauen bleiben: im privaten Musikbereich als Lehrerin an Musikschulen
oder eben den Beruf nicht ausueben, Ehefrauen mit Kindern werden. Trotz aller
emanzipatorischen Arbeit kann man schon feststellen, dass sich in der
Realitaet der Gesellschaft - und auch der Musikgesellschaft -, sehr wenig
geaendert hat. Elke
Mascha-Blankenburg: Es ist schon bezeichnend, dass fast bei allen
Sinfonieorchestern bzw. den Bauten, wo Proben sind, Umkleideraeume, die
Spielzimmer, Einspielzimmer sind, fuer Frauen, dass es die nicht gibt,
sondern dass die sich dann auf der Toilette oder in einem anderen Kaemmerchen
oft umziehen, obwohl sie da auch jedne Tag ihren Dienst haben. Die Konzeption
des Sinfonieorchesters, des klassischen, ist ein Maennerapparat durch und
durch. Die Berliner Philharmoniker in ihren Statuten waren eine
Militaerkapelle. Der Apparrat des Sinfonieorchesters, wie wir ihn heute
erleben, der ist 160 Jahre erst alt. Diese ganz gefestigte Struktur, wie wir
sie heute haben, die wurde tradiert bis heute, und wird tradiert, und damit
auch ihr ganzer Unterbau, ihr ideologischer auch und ihr gesellschaftlicher
auch, naemlich, dass er ein reiner Maennerapparat ist. . (Ed. Note: The
Berlin Philharmonic has less than 10% women.
All are in tutti string positions except for a harpist and a piccolo
player.) Das was, was ich anfangs sagt, die
Machtpositionen in der Musikwelt sind neben maennlich besetzt, ueber das
Orchester hinaus: Die Intendanten unsere Opernhaeuser sind auch Maenner. Und
wenn wir dann einmal dahin im Orchester gehen, wo's noch schwerer fuer die
Frauen ist, naemlich Kontrabass, alle Blechblasinstrumente, also Posaune,
Trompete und Horn, da ist es so, dass in den Stimmzimmern Pin-up-Bilder
haengen von nackten Frauen, und wenn da jetzt selbst eine Frau mit im
Ensemble ist, muss das abgehaengt werden. Ich spreche jetzt nicht vielleicht
vom NDR- oder WDR-Orchester, sondern ich spreche von Staedten mittlerer
Groesse. Dann muessen sie das abhaengen. Sie koennen in der Gegenwart von
Frauen - in der Musik wird ja sehr viel, sagen wir einmal, erotische
Scherzlein getrieben, das ist ja sehr bekannt, "Vitamin B" nennt
sich das, ueber alles und jedes, hat ja mit Sexismus und Witzchen zu
tun. Und das geht dann nicht mehr so
frei, wenn eine Trompeterin neben einem sitzt und so sorgen die Musiker
dafuer, wie sie es nennen, die Gruppe muss sauber bleiben. Das Argument habe ich sehr oft gehoert. Eine Frau
stoert da die Atmosphoere, sie wollen unter sich bleiben. Roland Girtler: Es ist ja
eines interessant, was mir aufgefallen ist, dass die Philharmoniker ja auch
nicht aufnehmen wuerden so Japaner oder so. Wuerden sie auch nicht aufnehmen,
weil das wuerde dann irgendwie aeusserlich den noblen Charakter einer Wiener
Kultur hinterfragen. Ein Japaner passt nicht nach Wien. Das hat nichts
Rassistisches jetzt. Flury (Philh.): Wir haben
vorhin vom speziell Wienerischem geprochen, von dieser Art hier zu
musizieren. Und das ist fuer mich auch ein Indiz, dass eben die Art, wie hier
musiziert wird, nicht nur ein technisches Koennen ist, sondern sehr viel mit
der Seele zu tun hat, und die Seele laesst sich einfach nicht trennen von den
kulturellen Wurzeln, das wir hier im mitteleuropaeischen Raum sind, und sie
laesst sich auch nicht vom Geschlecht trennen. Also wenn man der Ansicht ist,
dass die Welt nach Quotenregelungen funtkionieren sollte, dann ist natuerlich
die Tatsache, dass wir hier eine Gruppe von weisshaeutigen maennlichen
Musikern sind, die ausschliesslich weisshaeutige, maennliche Komponisten
auffuehren, ist ein rassistisches und sexistisches AErgernis, das muss man,
glaube ich, so sagen. Wenn man jetzt mit einer oberflaechlichen
Gleichmacherei kommt, verliert man ganz Wesentliches daran. Deshalb bin ich
der UEberzeugung, dass es wert ist, dieses rassistische und sexistische
AErgernis zu akzeptieren, weil etwas heruauskommt, was meiner Meinung nach
nicht im selben Mass herauskommen wuerde, wenn man das jetzt nach
falschverstandenen Menschenrechten aendern wuerde. Roland Girtler: Man
achtet schon Frauen, das schon, man applaudiert, einer guten Saengerin, da habe
ich eine gute Geschichte da: Eine furchtbare Angst hatte eine Saengerin, eine
beruehmte, vor den Philharmonikern zu singen, und dann ganz ueberrascht war,
wie sie beklatscht wurde von den Philharmonikern. Da haben sie alle Achtung,
aber man hat auch Distanz, wie es in aristokratischen Gruppen ist: Hoeflich
gegenueber anderen Aussenstehenden, spielt sich als Maezen auf, aber trotzdem
will man nichts mit ihnen zu tun haben. Roland Girtler: Mir ist
aufgefallen, dass die Philharmoniker ein Initationsritual, also ein
Zugangsritual haben, das aehnlich ist wie z.B. bei den Australiern, dort geht
es so vor sich, dass der junge Mann, der in den Maennerbund aufgenommen
werden soll, dass der zeigen muss, dass er bestimmte Sachen vollbringen kann
- er muss bestimmte Mutproben ueber sich ergehen lassen, ein bestimmtes
Koennen zeigen -, aber dann muss er auch so nach aussen deutlich tun, dass er
ein Geheimnistraeger ist, so etwa bei den Philharmonikern auch, wenn ich so
die Aufnahmerituale beobachte, die eben durchgefuehrt werden, wenn jemand aufgenommen werden soll in den
Maennerbund der Philharmoniker. Das muss ja auch etwas vorspielen. Es
geschicht hinter einem Paravant, die Pruefenden Philharmoniker, es sind
ungefaehr 25, die da diese Pruefung durchfuehren, die sehen ja den
Betreffenden nicht. Man sieht sich nicht. Das bedeutet fuer den Betreffenden
unglaublichen Stress, der in zwei Durchgaengen, glaube ich, oder drei - es
kommt darauf an -, muessen die vorspielen und werden sie ausgesucht, und dann
muessen sie sich darstellen, da muessen sich auch so eine Art Noviziat ueber
sich ergehen lassen. Erst nach drei Monaten erfahren sie erst, ob sie
aufgenommen werden oder nicht. Das ist ja wie im Kloster. Das zeigt sich fast
in allen Maennerbuenden. Wolfgang Schuster: Das
Aufnahmeritual geht ausschliesslich nach Qualitaetskriterien vor sich. Wer
also sich dieser Ochsentour eines mehrstuendigen Probespiels oder auch zweier
Probespiele hintereinander hinter sich hat und dort nach einem eher
erbarmungslosen k.o.-System als Sieger hervorgeht und dann nach drei Jahren
in der Oper seinen Mann stellt, der kann Philharmoniker werden. Aber das ist
als Ritual nicht zu begreifen, sondern das ist, wie ueberall in der
Wirtschaft, die bittere Notwendigkeit, die hoechstmoegliche Qulitaet zu
erhalten. Und es ist halt die Frage: Muss zwangslaeufig eine
Kuenstlervereinigung der Spiegel unserer sozialen WIrklichkeit sein? Elke
Mascha-Blankenburg: Wer in Deutschland soundsoviel maennliche und
weibliche Studenten ausbildet, muesste sich das Land auch kuemmern, dass
nicht nach Geschlecht, sondern nach Leistung entschieden wird. Und es ist
nachweisbar, dass die Absolventinnen der Hochschulen in ihrer Leistung und in
ihrem Notendurchschnitt den maennlichen nicht nachstehen. Und damit ist ganz
offensichtlich ausgesprochen, dass bei uns nach wie vor - und leider ist es
natuerlich in ganz Europa so -, nicht nach Leistung besetzt wird, sondern
nach Geschlecht, und diese Sprueche, die ich inzwischen nicht mehr hoeren
kann: "Leistung setzt sich durch", ist in Bezug auf Frauen eine
reine Farce. Helmut Zehetner (ueber
Zulassung von Frauen): Das waere absolut kein Schock, keine UEberraschung,
gar nichts. Das einzige, was zu bedenken ist, ob man eine gewachsene
Struktur, die als ein Unikat noch vorhanden ist, leichtfertig ueber Bord
werfen sollte. Wolfgang Schuster:
Brauchen wir die oder die Person, egal welcher Rasse, welchen
Geschlechts, dann wird man den nehmen, weil sonst kann man nicht an der
Spitze bleiben. (Interviewerin: Das finden Sie also gut?) Das finde ich gut.
Wenn heute jemand kommt, eine Frau kommt, die das entsprechende Alter hat und
die im Stande ist, eine Position einzunehmen, die dem Orchester in
hervorragender Weise nuetzt, dann wird man das natuerlich nicht
zurueckschlagen. (He did not explain
how women could show they are qualified, since they are not allowed to
audition.) Dieter Flury: Nein, mir
waere das ehrlich gesagt nicht egal. Also ich haette, ehrlich gesagt, ein
ungutes Gefuehl dabei, und zwar deshalb, weil wir damit eine emotionale
Geschlossenheit, die dieser Organismus im Moment hat, aufs Spiel setzen
wuerden. Meine Angst kommt eigentlich davon her, dass das ein Schritt waere,
denn man nicht mehr zurueckgehen kann. Roland Girtler: So in den
40er Jahren des vorigen Jahrhunderts sind die Philharmoniker gegruendet
worden in einer Zeit, auch als Maennerbuende ueblich waren und typisch waren
fuer die Gesellschaft, und da ist es den Philharmonikern gelungen, diese
maennerbuendische Tradition bis heute auffrecht zu erhalten. Und das ist
irgenwie das spannende auch. Das ist
etwas, was manche Leute aufregt, aber es historisch zu erklaeren. (Ed. Note: The
moderator notes that the tradition of the Philharmonic goes back to the
Imperial Court Ensemble when sayings were common such as, "Women must remain
silent in church.” or to Vienna’s Court
Opera, which filled all women’s roles with castrati. Zahetner comments on the unique
instrumentarium of the Vienna Philharmonic:) Zehetner: Diese
Tradition bringt natuerlich eine gewisse Art er Musiziergesinnung mit sich,
und wenn es jetzt so ist, dass die Holzblaeser oder Blechblaeser oder auch
das Schlagwerk, das auch auf nderen Instrumenten spielt als sonst in der
Welt, anders klingt, so st das eigentlich kein Wunder. Ein Wunder wird's erst
dann, wenn man ei den Streichern sieht, dass auf weltweit ueblichen
Instrumenten esstechnisch voellig andere Klaenge erzielt werden als anderswo.
(Interviewerin: Und womit erklaeren
sie sich das?) Flury: Man kann
wahrscheinlich keine technische Erklaerung dfuer finden. Die Erklaerung
dafuer liegt aller Wahrscheinlichkeit nach - das ist jetzt meine private
Meinung - in dem, was die beiden ollegen auch schon angesprochen haben, im
Seelischen, in der usiziergesinnung, die aus welchem Gund auch immer hier
gewachsen ist, ie darauf ausgerichtet ist, das Wesentliche der Musik
eigentlich wrklich umzusetzen, naemlich Lebensenergie zu transportieren. Zehetner: Wir haben
ein Symposion gehabt, wo man gewisse... Man ann heute mit digitalen
Messmethoden gewisse orgaenge messen und raphisch darstellen. Also nehmen Sie
ein ganz einfaches treichertremolo irgendwo aus einer Brucknersinfonie, dann
werden Sie sehen, dass Sie von verschiedenen Orchestern verschiedene Bilder
erhalten. Und das ist also ganz lustig, das Bild der Wiener Philharmoniker
unterscheidet sich vom dem anderer ganz erheblich. Es gibt also mehr
AEhnlichkeiten in dieser Graphik, die da entsteht, zwischen Berlinern und New
Yorkern oder Clevelander als zwischen Wienern und Berlinern. Das ist ein
Phaenomen. Wenn man heute natuerlich sagt, das ist darauf zurueckzufuehren,
dass das alles Maenner sind, so ist das eine anzweifelbare und auch
gesellschaftspolitisch gar nicht aufrecht zu erhaltende Meinung. Trotzdem ist
es ein interessanter Aspekt. Roland Girtler:
Schwangerschaft bringt Probleme. Bringt die alle durcheinander. Oder ein
wichtiges Argument gegen die Frau, gegen die Aufnahme von Frauen ist, dass
Frauen die Solidaritaet der Maenner infragestellen koennen. Das finden Sie in
allen Maennerbuenden. Aber auch, dass Frauen dazu beitragen koennen, dass
eine Konkurrenz zwischen den Maennern entsteht. Mag was fuer sich haben. Oder
eben dass Frauen auch Maenner ablenken koennen. Gerade junge Maennern,
aelteren eh nicht, aelteren ist das eh wurscht, aber den juengeren. AEltere
sind eh gescheit, die lassen sich eh nicht so leicht durch Frauen beirren.
Aber juengere, so 20jaehige, 25jaehrige. Fuer die mag das ein Problem sein.
In dieser Richtung ist das auch gedacht. So wie in einem Kloster, in einem Kloster
ist es dasselbe. Die Klausur ist ein Bereich, ein heiliger Bereich, der von
dem anderen Geschlecht nicht betreten werden darf, damit keine Unordnung
besteht. Darum geht es. Die Unordnung auch.
Meint man. Zehetner: Ich
glaube fuer den Alltag, wenn man Kolleginnen neben sich haette, waere es, was
den menschlichen Umgang angeht, sicher angenehm, weil gemischtgeschlechtliche
Gruppierungen anders miteinander umgehen als eben reine Maennergruppen. In
reinen Maennergruppen sind die AEusserungen wahrscheinlich klarer,
unbarmherziger, brutaler. Roland Girtler: Man kann
ja oft nicht umhin, doch eine Frau aufzunehmen, als Harfenistin, weil da
gibt's ja keine Maenner. Da gibt's Tricks, dass die Frau wohl mitspielt, aber
nicht als Mitglied er Philharmoniker. Sie gehoert der Arbeitsgemeinschaft des
Staatsopernorchesters an. Man braucht sie ja. (Ed. Note: In Europe the harp has
traditionally been the only instrument acceptable for women in an
orchestra. In 1997 the Vienna
Philharmonic made one of its woman harpists an official member of the
orchestra. The other has since
retired. No other women have been
allowed to enter and are still being unfairly excluded.) Zehetner: Wir haben
einen maennlichen Harfenisten und zwei Damen. Wenn Sie fragen, wie weit das
Geschlecht spuerbar wird bei diesen Kollegen, ist meine persoenliche
Erfahrung, dass die Harfe so weit am Rand des Orchesters sitzt, dass ich
diese emotionale Geschlossenheit, das die fuer mich nicht gestoert ist, die
ich sehr stark empfinde, wenn das Orchester so bei einer Mahler-Sinfonie zum
Beispiel voll zum Kochen anfaengt. Da empfinde ich schon sehr stark, dass
rund um mich einfach Maenner sitzen, und wie gesagt, diese Geschlossenheit
moechte ich nicht aufs Spiel setzen. Roland Girtler:
Berufsgruppen wie Musiker muessten sich in der heutigen Situation oeffnen,
weil eben einfach ein grosses Angebot an wunderbaren Musikerinnen heute
existiert, die auch ihre Verdienstmoeglichkeiten suchen. Das ist sicher ein
Problem heute. Frueher hatte die Frau ja gar keinen Zugang zu den
Universitaeten oder zu den Hochschulen. Aber wenn die Frau schon diesen
Zugang hat und man sie dort zulaesst und sie dort hohe Kuenste entwickeln
kann, dann sollte man sie dort auch eigentlich zulassen, das verstehe ich
schon. Trotzdem der Maennerbund macht Spass, macht Spass. Es geht auch um den
Spass. Es geht ja nicht nur um die Kunst, das ist ja nur eine Ausrede. End of
interview. The second half of the program is
devoted to women who relate their experiences with sexism. One of them is the trombonist, Abbie
Conant. You can read about her
extraordinary experiences in the Munich Philharmonic in the current Journal
of the International Alliance of Women in Music, or on this website. See: “You Sound Like A Ladies’ Orchestra:
A Case History of Sexism Against Abbie Conant In the Munich Philharmonic.” And regarding the Japanese: a recording is played by
Toshiko Akiyoshi, who leads one of the best professional jazz big bands in
the USA. Neither her race nor gender seems
to limit her artistic ability in a genre considered far more
"ethnic" and "male" than orchestral music. The women interviewed are all highly
recognized professionals. The
recordings presented would indicate that women also have souls.
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