4696/J XX.GP ANFRAGE der
Abgeordneten Petrovic, Schmidt, Ablinger, Kolleginnen und Kollegen an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr betreffend
Benachteiligung von Frauen durch das Staatsopernorchester
Anfrage an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
Die gleiche Anfrage an den Bundeskanzler (mit Einleitung)
Einleitung Laut Bundestheaterbericht
1996/97 sind im Staatsopernorchester nur zwei Frauen tätig, nämlich zwei
Harfenistinnen. Nach der Entscheidung der Wiener Philharmoniker vom 27.
Februar 1997, derzufolge auch Frauen in dieses Orchester aufgenommen werden
sollen, wurden auch mehrere Frauen zum Probespiel für das
Staatsopernorchester eingeladen. Bisher wurde jedoch keine weitere Frau in
dieses Orchester aufgenommen. Der Vorstand der Wiener Philharmoniker Clemens
Hellsberg argumentierte in einem NEWS - Interview (NEWS 13/98) auf die Frage,
ob die Philliarmoniker Rassisten seien, weil sie keine Japaner aufnähmen:
"Es ist keine Rede davon, daß wir keine Japaner nehmen. Es war nur
bisher keiner dabei, der vom Spielstil zu uns gepaßt hätte. Wer den nicht
hat, wird nicht genommen, und in Wien studiert zu haben, ist noch keine
Garantie. Unsere Musiker kommen aus 10 Nationen, viele aus der früheren
Donaumonarchie, unser neuer Solocellist, zum Beispiel von der Budapester Oper.
Das ist auch eine Sache der kulturellen Tradition. Das Entscheidende für eine
Aufnahme ins Staatsopernorchester dürfte demnach die hohe Qualität und der
Spielstil sein. Den Spielstil eines Orchesters, so versichern Musiker, eigne
man sich am besten all, wenn man mit dem betreffenden Orchester spiele. Gerade
daran dürften aber viele Frauen scheitern. Denn im Staatsopernorchester
wurden bislang ausschließlich Männer als Ersatzkräfte, Substitute
akzeptiert. Öffentlich bekannt ist nur ein Ausnahmefall: Der "Kurier"
meldete am 10. März 1998, daß erstmals eine Flötistin im Orchestergraben
gesessen sei. Weitere Pressemeldungen über weibliche Substitute liegen
bislang nicht vor. So lange Frauen nicht auch als Substitute tätig sein dürfen,
so lange werde es Frauen besonders schwer gemacht, die Anforderungen (hohe
Qualität und Spielstil) zu erfüllen, versichern Musiker. Daher müßten
Frauen auch als Substitute tätig sein dürfen. Daß es zu wenig qualifizierte Frauen für
Substitutstätigkeit gibt, scheint unwahrscheinlich. So schlossen etwa im
Studienjahr 1994/95 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in
Wien insgesamt 161 Frauen und nur 100 Männer ein Studium ab (lt.
Hochschulbericht 1996, Band 2, S 176), im Studienjahr 1995/96 schlossen 85
Frauen und 79 Männer ein Studium ab (lt. Statistischem Taschenbuch 1997 des
BM für Wissenschaft und Verkehr). Das heißt: Es schließen mehr Frauen als Männer
ein Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst ab, und es ist
kaum anzunehmen, daß Professoren - darunter mehrere Mitglieder des
Staatsopernorchesters - der Wiener Musikhochschule von Frauen für einen
Studienabschluß weniger verlangen als von Männern. Das wäre wohl eine
Verletzung ihrer Dienstpflicht. Ein bedeutendes Hindernis für die Aufnahme
von weiteren Frauen in das Staatsopernorchester dürfte also darin liegen, daß
sie kaum als Substitute spielen dürfen. Das bedeutet wiederum, daß Frauen
auch in Zukunft kaum Chancen haben werden, in das Staatsoperorchester
aufgenommen zu werden, da sie keine Gelegenheit erhalten, sich den Spielstil
des Orchesters anzueignen. Die unterfertigten
Abgeordneten stellen daher folgende Anfrage an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr 1. Wieviele Männer und wieviele Frauen
schlossen in den vergangenen fünf Jahren jeweils Instrumenten - Studien bei
Lehrenden (alle Kategorien: o. HSProfessoren, HSProfessoren, Gastprofessoren,
Hochschulassistenten, Vertragsassistenten Lehrbeauftragte) an Hochschulen für
Musik ab, die gleichzeitig dem Orchester der Wiener Staatsoper angehören? (Bitte
nach Instrumenten bzw. nach Lehrkräften aufschlüsseln und die Gesamtzahl
angeben.) 2. Wieviele Männer und wieviele Frauen
schlossen in den vergangenen fünf Jahren jeweils Instrumenten - Studien bei
Lehrenden an Hochschulen für Musik ab? (Bitte nach Instrumenten bzw. nach
Lehrkräften aufschlüsseln und die Gesamtzahl angeben.) 3. Wieviele Lehrende (alle Kategorien) an den
österreichischen Musikhochschulen sind Mitglieder des Wiener
Staatsopernorchesters? 4. Ist davon auszugehen, daß sämtliche
AbsolventInnen über ein sehr hohes Niveau ihrer musikalischen Fähigkeiten
verfügen bzw. ist insbesondere davon auszugehen, daß Frauen die akademische
Ausbildung nicht mit schlechteren Qualifikationen als Männer abschließen? 5. Wieviele Männer aus dem Kreis der bei
Mitgliedern des Staatsopernorchesters Studierenden wurden in den letzten fünf
Jahren probeweise, ersatzweise oder als Vollmitglieder in das
Staatsopernorchester übernommen? 6. Wieviele Frauen aus dem Kreis der bei
Mitgliedern des Staatsopernorchesters Studierenden wurden in den letzten fünf
Jahren probeweise, ersatzweise oder als Vollmitglieder in das
Staatsopernorchester übernommen? 7. Was wird der Wissenschaftsminister
unternehmen, um diesen Umstand im Sinne einer stärkereren Berücksichtigung
von Frauen zu ändern? 8. Ein erklärtes und öffentlich unterstütztes
Anliegen (Frauenförderplan des BMWV) ist es, Frauen an Hochschulen und als
Absolventinnen von Universitäten und Hochschulen entsprechend zu fördern, um
die Frauengleichstellung im akademischen Bereich zu beschleunigen. Wie
beurteilen Sie es, wenn österreichische Professoren diese Zielsetzung der
Bundesregierung und des Wissenschaftsministeriums zu vereiteln trachten? Ist
diese Vorgangsweise ein Verletzung der Dienstpflicht durch Professoren bzw.
durch Mitglieder des Staatsopernorchesters? 9. Werden Sie mit dieser systematischen und
fortgesetzten Diskriminierung von Frauen sowohl die
Gleichbehandlungskommission als auch die Rektorenkonferenz befassen? 10. Wenn ja, mit welchem Ziel? 11. Wenn nein, warum nicht? 12. Was gedenken Sie sonst gegen die
Verweigerung der Gleichbehandlung durch einflußreiche
österreichische Professoren zu unternehmen? Anfragebeantwortung an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
(4396/AB XX.GP) Die
schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4696/J - NR/1998 betreffend
Benachteiligung von Frauen durch das Staatsopernorchester, die die
Abgeordneten Dr. PETROVIC, Dr. SCHMIDT, ABLINGER, Kollegen und Kolleginnen am
9. Juli 1998 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Einleitend muß ich darauf hinweisen, daß
Angelegenheiten des Staatsopernorchesters in den Aufgabenbereich des Österreichischen
Bundestheaterverbandes fallen und hiefür aufgrund des Bundesministeriengesetz
1986 i.d.g.F. der Bundeskanzler zuständig ist. Weiters ist anzumerken, daß der in der
gegenständlichen Anfrage verwendete Begriff "Instrumenten-Studien"‘
im derzeit geltenden Studienrecht nicht enthalten ist und daher dem Terminus
"Instrumentalstudien" gleichgesetzt wurde, wie er im Abschnitt II
der Anlage A zum Kunsthochschul - Studiengesetz, BGBl. Nr. 187/1983 i.d.g.F,
verwendet wird. Demnach wurden auch alle jene Studienrichtungen erfaßt, die
im Zusammenhang mit diesem Terminus im Abschnitt II leg. cit. angeführt sind.
1. Wieviele Männer und wieviele Frauen
schlossen in den vergangenen fünf Jahren jeweils Instrumenten - Studien bei
Lehrenden (alle Kategorien: O. HS - Professoren, HS - Professoren,
Gastproffessoren, Hochschulassistenten, Vertragsassistenten, Lehrbeauftragte)
an Hochschulen für Musik ab, die gleichzeitig dem Orchester der Wiener
Staatsoper angehören? (Bitte nach Instrumenten bzw. nach Lehrkräften aufschlüsseln
und die Gesamtzahl angeben.) In den vergangenen fünf Jahren schlossen
insgesamt 15 Frauen und 32 Männer ein Instrumentalstudium bei neun Lehrenden
an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien und bei vier
Lehrenden an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, also
insgesamt bei 13 Lehrenden ab, die gleichzeitig dem Orchester der Wiener
Staatsoper angehören. Bei diesen unterrichtenden Hochschullehrerinnen handelt
es sich um eine Ordentliche Hochschulprofessorin und 12 Ordentliche
Hochschulprofessoren. Nachstehend wird die gewünschte detaillierte Aufstellung, aufgeschlüsselt nach Studienrichtungen (Instrumenten) und Lehrkräften, angeführt: Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Wien Studienrichtung Violine OHS Prof. Rainer Küchl 1
Frau 2 Männer Studienrichtung
Violoncello OHS Prof. Wolfgang Herzer 1
Frau 2 Männer Studienrichtung Harfe OHS Prof. Adelheid Blovsky -
Miller 4 Frauen Studienrichtung Flöte OHS Prof. Wolfgang Schulz 5
Frauen 3 Männer
Studienrichtung Oboe OHS Prof. Günter Lorenz 1
Frau
Studienrichtung
Klarinette OHS Prof. Horst Hajek 1 Frau
2 Männer OHS Prof. Peter Schmidl 5 Männer
Studienrichtung Trompete OHS Prof. Josef Pomberger 4
Männer
Studienrichtung Posaune OHS Prof. Rudolf Josel 1
Mann
Hochschule
für Musik und darstellende Kunst in Graz
Studienrichtung Flöte OHS Prof. DI Dr. Dieter
FIury 1 Frau
Studienrichtung Horn OHS Prof. Günter Högner 3
Männer
Studienrichtung Oboe OHS Prof. Gerhard Turetschek
1 Frau 7 Männer
Studienrichtung Trompete OHS Prof. Hans Peter Schuh 3
Männer An der Hochschule für Musik und darstellende Kunst "Mozarteum" in Salzburg unterrichtet kein Hochschullehrer, der gleichzeitig Mitglied des Orchesters der Wiener Staatsoper ist. 2. Wieviele Männer und wieviele Frauen
schlossen in den vergangenen fünf jahren jeweils Instrumenten - Studien bei
Lehrenden an Hochschulen für Musik ab? (Bitte nach Instrumenten bzw. nach
Lehrkräften aufschlüsseln und die Gesamtzahl angeben.) In den vergangenen fünf Jahren schlossen 206
Frauen und 224 Männer, also insgesamt 430 Studierende Instrumentalstudien an
Hochschulen für Musik und darstellende Kunst (Universitäten der Künste) ab.
Nachstehend wird die gewünschte detaillierte Aufstellung, aufgeschlüsselt
nach Instrumenten und Lehrkräften, angeführt. Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Wien Studienrichtung Klavier cm. OHS Prof. Paul Badura -
Skoda 1 Frau OHS Prof. Noel Flores 3
Frauen 3 Männer em. OHS Prof. Carmen Graf -
Adnet 4 Frauen
em. OHS Prof. Alexander Jenner 5
Frauen 1 Mann OHS Prof. Roland Keller 3
Frauen 4 Männer OHS Prof. Mag. Michael Krist
2 Frauen 1 Mann OHS Prof. Heinz Medjimorec 2
Frauen 5 Männer OHS Prof. Harald Ossberger 1
Frau OHS Prof. Hans Petermandl 4
Frauen 2 Männer OHS Prof. Jürgen von
Vintschger 2 Frauen OHS Prof. Wolfgang Walzinger
1 Frau Studienrichtung Orgel cm. OHS Prof. Dr. Hans
Haselböck 2 Männer OHS Prof. Alfred Mitterhofer
2 Männer OHS Prof. Peter Planyavsky 1
Mann OHS Prof. Michael Radulescu
3 Frauen 3 Männer OHS Prof. Dr. Rudolf Scholz
2 Frauen 3 Männer OHS Prof. Mag. Herbert
Tachezi 1 Frau 1 Mann Studienrichtung Cembalo OHS Prof. Gordon Murray 2
Frauen 2 Männer Studienrichtung
Klavierkammermusik cm OHS Prof. Georg Ebert 2
Frauen 2 Männer Studienrichtung Klavier -
Vokalbegleitung Gastprofessor David Lutz 1
Frau 1 Mann Lehrbeauftragter OHS Prof.
Norman Shetler 1 Frau Studienrichtung Violine OHS Prof. Michael
Frischenschlager 3 Männer OHS Prof. Ernst Kovacic 4
Frauen 1 Mann OHS Prof. Rainer Küchl 1
Frau 2 Männer OHS Prof. Klaus Maetzl 2
Frauen 1 Mann cm. OHS Prof. Franz Samohyl
1 Mann OHS Prof. Michael Schnitzler
1 Frau OHS Prof. Gerhard Schulz 2
Frauen 2 Männer
OHS Prof. Isidora Romanoff-Schwarzberg
3 Frauen 2 Männer OHS Prof. Josef Sivo 1 Frau OHS Prof. Mag. Edward
Zienkowsky 1 Frau 1 Mann Studienrichtung Viola OHS Prof. Siefried Führlinger
2 Frauen OHS Prof. Thomas Kakuska 1
Frau Studicnnchtung Violoncello OHS Prof. Valentin Erben 3
Frauen OHS Prof. Wolfgang Herzer 1
Frau 2 Männer em. OHS Prof. Tobias Kühne
2 Frauen 6 Männer OHS Prof. Angelika Petry -
May 2 Frauen Studienrichtung Kontrabaß OHS Prof. Mag. Josef
Niederhammer 1 Mann cm. OHS Prof. Heinrich
Schneikart 1 Frau cm OHS Prof. Ludwig
Streicher 4 Männer Studienrichtung Gitarre Vertragslehrer Ahmed Noor
Baluch 1 Mann OHS Prof. Konrad Ragossnig 2
Männer OHS Prof. Walter Würdinger
3 Frauen 5 Männer OHS Prof. Brigitte Zaczek 1
Mann Studienrichtung Harfe OHS Prof. Adelheid Blovsky -
Miller 4 Frauen Studienrichtung Flöte Prof. (L1) Barbara Gisler 6
Frauen OHS Prof. Wolfgang Schulz 5
Frauen 3 Männer OHS Prof. Dr. Werner Tripp 2
Männer Studienrichtung Blockflöte OHS Prof. Hans Maria Kneihs
6 Frauen OHS Prof. Mag. Rudolf Hofstötter
1 Frau OHS Prof. Helmut Schalter 1
Frau Studienrichtung Oboe OHS Prof. Klaus Lienbacher 1
Frau OHS Prof. Günter Lorenz 1
Frau cm. OHS Prof. Manfred
Kautzky 1 Mann Studienrichtung Klarinette OHS Prof. Horst Hajek 1 Frau
2 Männer Vertragslehrer Johann
Hindler 1 Mann OHS Prof. Peter Schmidl 5 Männer
Studienrichtung Fagott OHS Prof. Milan Turkovic 1
Frau 2 Männer OHS Prof. Dietmar Zeman 1
Mann Studienrichtung Saxophon Gastprofessor Mag. Oto
Vrhovnik 1 Mann Studienrichtung Horn OHS Prof. Roland Berger 1
Mann OIIS Prof. Friedrich Gabler
2 Männer Studienrichtung Trompete OHS Prof. Josef Pomberger 4
Männer OHS Prof. Mag. Carole Dawn
Reinhart 1 Mann Studienrichtung Posaune OHS Prof. Horst Küblböck 2
Männer OHS Prof. Rudolf Josel 1
Mann Studienrichtung Baßtuba OHS Prof. Nikolaus
Schafferer 1 Mann Studienrichtung
Schlaginstrumente OHS Prof. Horst Berger 2 Männer
OHS Prof. MMag. Dr. Walter
Veigl 2 Männer Hochschule für Musik und
darstellende Kunst "Mozarteum" in Salzburg Studienrichtung Klavier OHS Prof. Karl - Heinz Kämmerling
6 Frauen 1 Mann OHS Prof. Alfons Kontarsky 3
Frauen OHS Prof. Peter Lang 4 Frau OHS Prof. Christoph Lieske 7
Frauen 1 Mann OHS Prof. Andor Losonezy 2
Frauen Gastprofessor Mitsuko Shirai
- Höll 3 Frauen Studienrichtung Orgel OHS Prof. Mag. Eilsabeth
Bigenzahn - Ullmann 1 Frau 2 Männer OHS Prof. Heribert Metzger 1
Frau 2 Männer Studienrichtung Cembalo OHS Prof. Dr.h.c. Kenneth
Gilbert 5 Frauen 1 Mann Studienrichtung Violine OHS Prof. Irmgard Gahl 1
Frau OHS Prof. Jürgen Geise 1
Frau 1 Mann Vertragslehrer Harald Herzl
1 Mann OHS Prof. Hermann Kienzl 3
Frauen Gastprofessor Ruggiero Ricci
1 Frau 1 Mann OHS Prof. Paul Roczek 2 Männer
Gastprofessor Benjamin
Schmid 2 Männer OHS Prof. Dr. Helmut
Zehetmair 4 Frauen 2 Männer Studienrichtung Viola Vertragslehrer Peter
Langgartner 2 Frauen 1 Mann OHS Prof. Thomas Riebl 3
Frauen OHS Prof. Jürgen Geise 1
Frau Studienrichtung Violoncello OHS Prof. Dankwart Gahl 2
Frauen 1 Mann OHS Prof. Adelheid
Litschauer 4 Frauen 2 Männer Studienrichtung Kontrabaß em OHS Prof. Alfred Bürgschwendtner
1 Mann Lehrbeauftragter Frank
Reinecke 2 Männer Gastprofessor Klaus Stoll 2
Männer Studienrichtung Gitarre OIIS Prof. Eliot Fisk 1 Frau
4 Männer Gastprofessor Matthias
Seidel 1 Frau 3 Männer Studienrichtung Harfe OHS Prof. Edward Witsenburg
4 Frauen Studienrichtung Flöte Vertragslehrerin Marianne
Geise 1 Mann OHS Prof. Irena Grafenauer -
Ruppel 3 Frauen 2 Männer Gastprofessor Michael Kofler
3 Frauen 2 Männer Vertragslehrerin Beatrice
Rentsch 1 Frau Studienrichtung Blockflöte Gastprofessor Dr. Ernst
Kubitschek 1 Frau OHS Prof. Felicitas Speer -
Keldorfer 1 Frau 1 Mann Gasiprofessorin
Carolina van Heerden 1 Frau Vertragslehrerin Irmgard
Waidosch 1 Frau Studienrichtung Oboe OHS Prof. Lothar Koch 3
Frauen 1 Mann Studienrichtung Klarinette OHS Prof. Alois Brandhofer 1
Frau 4 Männer Gastprofessor Mag. Emil
Rieder 5 Männer Studienrichtung Fagott Gastprofessor Richard Galler
1 Mann Studienrichtung Horn Gastprofessor Hansjörg
Augerer 4 Männer em. OHS Prof. Josef Mayr 2 Männer
Studienrichtung Trompete em. OHS Prof. Friedrich
Krammer 1 Mann Gastprofessor Karl
Steininger 1 Mann Studienrichtung Posaune OHS Prof. Mag. Friedrich
Unterberger 5 Männer Studienrichtung Baßtuba Gastprofessor Manfred
Hoppert 3 Männer Studienrichtung
Schlaginstrumente OHS Prof. Peter Sadlo 3 Männer
Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Graz Studienrichtung Harfe OHS Prof. Arcola Clark 1
Frau Studienrichtung Violine OHS Prof. Heide Auersperg 1
Frau OHS Prof. Klaus Eichholz 2
Frauen 3 Männer OHS Prof. Yair Kless 6
Frauen OHS Prof. Christos Polyzodes
2 Frauen 1 Mann OHS Prof. Alfred Staar 2 Männer
OHS Prof. Thomas Zehetmair 3
Frauen 1 Mann Studienrichtung Viola Vertragslehrer Herbert Kefer
1 Frau OHS Prof. Christian Euler 2
Frauen OHS Prof. Matthias Maurer 1
Frau Studienrichtung Violoncello OHS Prof. Jannis
Chronopoulos 1 Mann OHS Prof. Rudolf Leopold 2
Frauen 3 Männer OHS Prof. Kerstin Feltz 1
Frau Studienrichtung Kontrabaß OHS Prof. Johannes Auersperg
2 Männer Studienrichtung Flöte OHS Prof. Gottfried Hechtl 5
Frauen OHS Prof. NiIs - Thilo Krämer
1 Frau 1 Mann OHS Prof. Herbert Weissberg
2 Frauen 3 Männer OHS Prof. Dietrich Flury 1
Frau Studienrichtung Fagott Lehrbeauftragter Kurt
Pfleger 1 Mann OHS Prof. Bernhard Frodl 1
Mann Studienrichtung Klannette OHS Prof. Kurt Daghofer 1
Mann OHS Prof. Bela Kovacs 2 Männer
OHS
Prof. Alfred Rose 2 Männer OHS Prof. Gerhard Schönfeldinger
1 Frau 1 Mann Studienrichtung Horn OHS Prof. Günter Högner 2
Männer Studienrichtung Oboe OHS Prof. Adolf Traar 3
Frauen 2 Männer OHS Prof. Gerhard Turetschek
1 Frau 7 Männer Studienrichtung Posaune Lehrbeauftragter Ernst
Gambutz 2 Männer OHS Prof. Carsten Svanberg 5
Männer Studienrichtung Saxophon OHS Prof. Peter Straub 1
Mann Studienrichtung Trompete OHS Prof. Stanislav Arnold 2
Männer OHS Prof. Friedrich Körner
1 Mann OHS Prof. Hans - Peter Schuh
3 Männer Studienrichtung
Schlaginstrumente OHS Prof. Gerald Frommme 1
Frau Vertragslehrer Martin
Kerschbaum 2 Männer Vertragslehrer August Zöbl 1 Mann
3. Wieviele Lehrende (alle
Kategorien) an den österreichischen Musikhochschulen sind Mitglieder des
Wiener Staatsopernorchesters? An den Hochschulen für Musik und darstellende
Kunst in Wien und Graz unterrichten insgesamt 24 Hochschullehrer, die
Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters sind. Es ist allerdings darauf
hinzuweisen, daß Lehrbeauftragte keine Meldepflicht für Nebenbeschäftigungen
und Nebentätigkeiten haben, weil auf diese Kategorie der Hochschullehrer die
Bestimmungen der §§ 37 (Nebentätigkeit) und 56 (Nebenbeschäftigung) des
Beamten - Dienstrechtsgesetzes 1979 i.d.g.F, keine Gültigkeit besitzen. 4. Ist davon auszugehen, daß sämtliche
AbsolventInnen über ein sehr hohes Niveau ihrer musikalischen Fähigkeiten
verfügen bzw. ist insbesondere davon auszugehen, daß Frauen die akademische
Ausbildung nicht mit schlechteren Qualifikationen als Männer abschließen? Alle drei Hochschulen für Musik und
darstellende Kunst (Universitäten der Künste) teilten auf Befragen mit, daß
weder bei Prüfungsvorgängen noch bei den Leistungen der Studierenden
geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt werden konnten. Auch an mein
Ressort wurden keine Aufsichtsbeschwerden zu diesem Thema herangetragen. Es
ist daher davon auszugehen, daß alle Absolventinnen über ein sehr hohes
Niveau ihrer musikalischen Fähigkeiten verfügen und Frauen die akademische
Ausbildung mit gleich guten Qualifikationen wie Männer abschließen. Die
Bewertung der Qualität von Prüfungsleistungen erfolgt geschlechtsneutral
durch die Notengebung. 5. Wieviele Männer aus dem Kreis der
bei Mitgliedern des Staatsopernorchesters Studierenden wurden in den letzten fünf
Jahren probeweise, ersatzweise oder als Vollmitglieder in das
Staatsopernorchester übernommen? 6. Wieviele Frauen aus dem Kreis der bei
Mitgliedern des Staatsopernorchesters Studierenden wurden in den letzten fünf
Jahren probeweise, ersatzweise oder als Vollmitglieder in das
Staatsopernorchester übernommen? Da ich für Angelegenheiten des Orchesters der
Wiener Staatsoper nicht zuständig bin, verfügt mein Ressort über keine
entsprechenden Daten. 7. Was wird der Wissenschaftsminister
unternehmen, um diesem Umstand im Sinne einer stärkeren Berücksichtigung von
Frauen zu ändern? Was das Staatsopernorchester anlangt, siehe
Antwort zu Fragen 5 und 6. Als für die Angelegenheiten der Universitäten
und Hochschulen zuständiger Bundesminister habe ich aber bereits zahlreiche
Maßnahmen gesetzt, um eine stärkere Berücksichtigung von Frauen im
Universitäts - und Hochschulbereich zu erwirken, so z.B. die Erlassung eines
neuen Frauenförderungsplanes im Wirkungsbereich meines Ressorts am 28. April
1998 in Verordnungsform (BGBl. I. Nr. 131/1998), die Aufnahme des
Diskriminierungsverbotes und des Schutzes vor sexueller Belästigung in das
UniStG, die Ausarbeitung eines
Aktionsplanes 2000 bis November 1998 zur Förderung von Frauen an Universitäten,
die spezielle Förderung des weiblichen, wissenschaftlichen Nachwuchses, die
Schaffung einer Gastprofessur für Frauenforschung an der
Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 8. Ein erklärtes und öffentlich unterstütztes
Anliegen (Frauenförderplan des BMWV) ist es, Frauen an Hochschulen und als
Absolventinnen voll Universitäten und Hochschulen entsprechend zu fördern,
um die Frauengleichstellung im akademischen Bereich zu beschleunigen. Wie
beurteilen Sie es, wenn österreichische Professoren diese Zielsetzung der
Bundesregierung und des Wissenschaftsministeriums zu vereiteln trachten? Ist
diese Vorgangsweise eine Verletzung der Dienstpflicht durch Professoren bzw.
durch Mitglieder des Staatsopernorchesters? Ergänzend zur Beantwortung der vorhergehenden
Frage halte ich fest, daß ich seit meinem Amtsantritt bei 142
Berufungsentscheidungen 35 mal zugunsten von Frauen entschieden habe. Zur Förderung
des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses habe ich überdies - "Hertha Firnberg Stellen"
eingerichtet; es handelt sich um ein neues Stipendienprogramm, - einen Forschungsschwerpunkt "Frauen in
der Wissenschaft" gesetzt, die ersten Projekte wurden im Mai 1998
vergeben, - erstmals den "Gabriele Possanner
Staatspreis für wissenschaftliche Leistungen, die der Geschlechterdemokratie
förderlich sind", vergeben. In meinem Ressort wurden keine
Dienstpflichtverletzungen jener HochschullehrerInnen gemeldet, die
gleichzeitig Mitglieder des Orchesters der Wiener Staatsoper sind. 9. Werden Sie mit dieser systematischen und
fortgesetzten Diskriminierung von Frauen sowohl die
Gleichbehandlungskommission als auch die Rektorenkonferenz befassen? 10. Wenn ja, mit welchem Ziel? 11. Wenn nein, warum nicht? Ich muß abermals daraufhinweisen, daß ich für
die Aufnahme von Mitgliedern des Wiener Staatsopernorchesters nicht zuständig
bin. In meinem Kompetenzbereich achte ich darauf, daß jedem Fall von
behaupteter Diskriminierung von Frauen nachgegangen wird und aufgetretene Mißstände
bereinigt werden. Überdies habe ich die Rektoren der österreichischen
Universitäten eingeladen, mit mir im Herbst anhand des Gutachtens des
Deutschen Wissenschaftsrates zum Thema "Frauen in Forschung und
Wissenschaft" Maßnahmen zu diskutieren, die von den Universitäten
gestaltet werden könnten, um tatsächliche Chancengleichheit herzustellen. 12. Was gedenken Sie sonst gegen die
Verweigerung der Gleichbehandlung durch einflußreiche österreichische
Professoren zu tun? Im
Universitätsbereich ist die Einhaltung der Bestimmungen des
BundesGleichbchandlungsgesetz und des Frauenförderungsplanes obligatorisch.
Auch die Ausschreibungen von Planstellen für HochschulprofessorInnen im
Bereich der Musikhochschulen enthalten sowohl den Passus, daß Frauen
besonders eingeladen werden, sich um ein ausgeschriebenes Ordinariat zu
bewerben, als auch den Hinweis, daß Frauen bei gleicher Qualifikation
bevorzugt aufgenommen werden. Die Besetzungsvorschläge der akademischen Behörden
werden meist einstimmig gefaßt, sodaß ich auch hier keine Verweigerung der
Gleichbehandlung durch einflußreiche österreichische Professoren feststellen
kann, zumal zunehmend Frauen in Besetzungsvorschläge aufgenommen werden. Enhält
ein Besetzungsvorschlag eine Kandidatin, so treffe ich meine Entscheidung
zugunsten der Frau, soferne sie nicht geringer geeignet ist als der
bestgeeignete Mitbewerber. Zu beachten ist außerdem die neue Bestimmung
des § 24 Abs 6 Bundesgesetzes über die Organisation der Universitäten der Künste,
BGBl. I Nr. 130/1998, die einen Paradigmenwechsel im Berufungsverfahren für
UniversitätsprofessorInnen darstellt: "Enthält der Vorschlag der
Berufungskommission nicht wenigstens eine Frau als Kandidatin, hat die
Rektorin oder der Rektor den Vorschlag an die Berufungskommission zurückzuweisen,
es sei denn, der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen stimmt dem
Berufungsvorschlag ausdrücklich zu oder das Universitätenkuratorium bestätigt
in einem Gutachten, daß der Berufungsvorschlag die drei am besten geeigneten
Bewerber beinhaltet." Wie aus der Beantwortung der Fragen 7, 8, und 9 zu erkennen ist, versuche ich auch im nicht - nomiativen Bereich durch verschiedenste Aktionen und Programme Bewußtsein und Sensibilisierung der obersten Organe der Universitäten und Hochschulen in Fragen der Gleichbehandlung von Frauen und Männern sowie der Frauenförderung zu schaffen bzw. zu erwirken. Diese Kombination aus Normen und Bewußtseinsbildung scheint der zielführendste Weg zu einer Verbesserung der Situation der Frauen an den Universitäten und Hochschulen zu sein. Anfrage an den Bundeskanzler 4697/J XX.GP der
Abgeordneten Petrovic, Schmidt, Ablinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend
Benachteiligung von Frauen durch das Staatsopernorchester Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende ANFRAGE: 1. Wieviele Männer aus dem Kreis der bei
Mitgliedern des Staatsopernorchesters Studierenden wurden in den letzten fünf
Jahren probeweise, ersatzweise oder als Vollmitglieder in das
Staatsopernorchester übernommen? 2. Wieviele Frauen aus dem Kreis der bei
Mitgliedern des Staatsopernorchesters Studierenden wurden in den letzten fünf
Jahren probeweise, ersatzweise oder als Vollmitglieder in das
Staatsopernorchester übernommen? 3. Wieviele Frauen haben in den letzten fünf
Jahren als Substitute im Staatsopernorchester mitgespielt? (Bitte genaue Zahl
angeben!) 4. Wieviele Männer haben in den letzten fünf
Jahren als Substitute im Staatsopernorchester mitgespielt? (Bitte genaue Zahl
angeben!) 5. Wie oft haben Frauen in den letzten fünf
Jahren als Substitute im Staatsopernorchester mitgespielt? (Bitte genaue Zahl
angeben!) 6. Wie oft haben Männer in den letzten fünf
Jahren als Substitute im Staatsopernorchester mitgespielt? (Bitte genaue Zahl
angeben!) 7. Halten Sie es für gerechtfertigt, daß
Frauen kaum als Substitute mitspielen dürfen, und so keine Gelegenheit
erhalten, sich den Spielstil des Orchesters anzueignen? 8. Was wird der Bundeskanzler unternehmen, um
diesen Umstand zu ändern? 9. Ein erklärtes und öffentlich unterstütztes
Anliegen (z.B. Frauenförderplan des BMWV) ist es, Frauen an Hochschulen und
als Absolventinnen von Universitäten und Hochschulen entsprechend zu fördern,
um die Frauengleichstellung im akademischen Bereich zu beschleunigen. Wie
beurteilen Sie es, wenn österreichische Professoren diese Zielsetzung der
Bundesregierung und des Wissenschaftsministeriums zu vereiteln trachten? Ist
diese Vorgangsweise eine Verletzung der Dienstpflicht durch Professoren bzw.
durch Mitglieder des Staatsopernorchesters? 10. Werden Sie mit dieser systematischen und
fortgesetzten Diskriminierung von Frauen die Gleichbehandlungskommission des
Bundes befassen? Werden Sie aufgrund der Verletzung der Dienstpflichten
disziplinarrechtliche Maßnahmen ergreifen? 11. Wenn ja, mit welchem Ziel? 12. Wenn nein, warum nicht ? 13. Was gedenken Sie sonst gegen die Verweigerung der Gleichbehandlung durch einflußreiche österreichische Professoren zu tun? Anfragebeantwortung der
Bundeskanzler 4426/AB XX.GP Die
Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Petrovic, Kolleginnen und Kollegen haben am
9. Juli1998 unter der Nr. 4697/J an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend Benachteiligung von Frauen durch das Staatsopernorchester
gerichtet, deren Wortlaut in der Beilage angeschlossen ist. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt: Zu den Fragen 1 und 2: Wie mir mitgeteilt wird, wurden in den letzten
5 Jahren insgesamt 12 Musiker - darunter keine Frau -, die bei Mitgliedern des
Staatsopernorchesters studierten, in das Staatsopernorchester aufgenommen. Zu den Fragen 3 bis 6: Dazu wird mir mitgeteilt, daß in den letzten
5 Jahren 15 Frauen 245 Dienste und 145 Männer rund 8.840 Dienste gespielt
haben. Zu diesen Zahlen ist jedoch anzumerken, daß - mit Ausnahme von zwei
Harfinistinnen - Frauen erst seit einem Jahr zu Substitutendiensten
herangezogen werden. Von den Männern wurden bisher hauptsächlich ehemalige
pensionierte Mitglieder des Staatsopernorchesters als Substituten herangezogen.
Zu den Fragen 7 und 8: In umfangreichen Gesprächen mit dem
Betriebsratsvorsitzenden des Staatsopernorchesters und dem Vorstand der Wiener
Philharmoniker unter Einbindung der Bundesministerin für
Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz konnte im Frühjahr 1997 bei Herrn
Staatssekretär Dr. Wittmann eine endgültige Einigung in der Frage der
Aufnahme von Frauen in das Orchester der Wiener Philharmoniker erzielt werden.
Dementsprechend wurde auch der Orchester-Kollektivvertrag für das
Staatsopernorchester verändert. Damit wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen
für die Aufnahme von Frauen in das Staatsopernorchester geschaffen und bei
den daraufhin durchgeführten Probespielen auch die Bewerbungen entsprechend
qualifizierter Frauen berücksichtigt. Gleichzeitig hat auch der Direktor der
Wiener Staatsoper Anweisung gegeben, Frauen auch als Substituten einzusetzen. Allerdings handelt es sich hier um eine Maßnahme,
die nicht sofort volle Wirkung entfalten kann, sondern einen zeitlichen
Umsetzungsprozeß erfordert. Dieser ist bereits eingeleitet und wird in der
kommenden Spielzeit fortgesetzt und intensiviert werden. Zu Frage 9: Es ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung,
die Frauenförderung in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes
voranzutreiben. Dies ist auch der Grund warum erstmals die
sozialdemokratischen Ressorts ihre Frauenförderpläne in Verordnungsform
erlassen haben. Da ein bestimmtes Geschlecht keine
unverzichtbare Voraussetzung für die Verwendung als Musikerln im
Staatsopernorchester ist, ist das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz auch auf die
Besetzung von Planstellen des Staatsopernorchesters anzuwenden. Bewerben sich
daher Frauen um vakante Stellen im Staatsopernorchester und werden diese
aufgrund ihres Geschlechts nicht zum Probespiel zugelassen, so liegt eine
Diskriminierung vor. Diskriminierte Bewerberinnen haben nach § 10 B - GBG
Anspruch auf Schadenersatz gegenüber dem Bund. Darüber hinaus verweise ich auf die
Beantwortung der Parlamentarischen Anfrage 4696/J durch den
Wissenschaftsminister. Zu den Fragen 10 bis 13: Falls betroffene Frauen sich an die Bundes - Gleichbehandlungskommission wenden und diese eine Diskriminierung feststellen sollte, dann können Sie versichert sein, daß die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde jedoch noch keine diesbezügliche Beschwerde an die Bundes - Gleichbehandlungskommission herangetragen.
|